In der Inselmitte und im Norden

Mit Beginn unserer zweiten Ferienwoche wechselten wir unser Quartier in die Nähe von St. Joseph (quasi Inselmitte). Die Straßen dorthin sind auf jeden Fall mal besser und weniger steil. Egal was wir von hier aus unternehmen wollten - der Mietwagen war definitiv zwingend notwendig. Wenn die Insel auch noch so klein ist, bedingt durch die landschaftlichen Gegebenheiten benötigt man selbst für kleine Entfernungen immer viel Zeit. Es gibt quasi keine 200m ohne Kurve bzw. Steigung. Man muss wegen der zahlreichen Geschwindigkeitsbremsen (Schwellen, manchmal bis zu 4 x hintereinander) sowie der schlechten Belagsqualität insgesamt stets auf der Hut sein. Ein Paradies für sportlich ambitionierte Motor- und Radfahrer. Von beiden sieht man jedoch vermutlich wegen dem Klima eher wenige Kandidaten, mal abgesehen von den nahezu kleidungslosen ohne Helm fahrenden Rollerjunkies, die einen selbstmordverdächtig zu jeder Tages- und Nachtzeit und noch im engsten Verkehrsgedrängel bei Gegenverkehr überholen müssen. Also das Fahren auf der Insel insgesamt kann man eher nicht als Erholung betrachten!

 

Wir besuchten den Botanischen Garten Jardin Balata und erklommen mit dem Vulkan Mont Pelee (1395m) den höchsten Punkt der Insel. Leider war es uns nicht gegönnt, einen der wenigen sichtfreien Tage zu erwischen - so blieben lediglich wenige Minuten, um die fast rundherum verlaufende nahe Küste zu erahnen.



An der östlichen Atlantikküste unternahmen wir vom Städtchen Le Francois aus einen abenteuerlich Bootstripp (9 Gäste + Käptain) zu den Fonds Blancs - zahlreiche vorgelagerte unbewohnte Inselchen. Wir hatten die Wahl, entweder vom Nachbarort Le Robert aus zu einer grösseren Insel (Ilet Ramville) auf der Leguane leben oder eben von Le Francois aus zu der Stelle, wo bereits die von Martinique stammende Frau von Napoleon ihr Bad nahm: Baignoire de Joséphine. Wir entschieden uns für das Badezimmer. Es hat sich gelohnt: zum ausführlichen Bad im hüfttiefen, türkisfarbenen und gefühlten 30° warmen Wasser mit geschätzten 200 anderen überwiegend schwarzen Badegästen (das Badezimmer war jedoch gross genug) wurde uns anstatt Shampoo vom Kaptain eisgekühlter T-Punch gereicht: irgendwelche Fruchtsachen mit - na was auch sonst - Rum.  Danach gings dann im Boot ein paar Hundert Meter weiter zu einer schönen Schnorchelstelle, nachdem wir schließlich auf einer der unbewohnten Inseln mit Traumkulisse für ein paar Stunden abgesetzt wurden. Im Laufe des Tages kamen dann weitere ca. 15 Boote und verweilten dort ebenso. Grösstenteils blieb man dort einfach im Wasser - die, die entsprechend vorgesorgt hatten, tranken leckere eisgekühlte Getränke oder, was wir auch sahen, manche wurden dort von einem im Wasser stehenden Standgrill aus mit feinem Essen versorgt. Am Nachmittag wurden wir zuverlässig wieder abgeholt - schließlich hatten wir ja auch noch nicht bezahlt! Der Spass kam 25€/Person.


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